Du hast bestimmt schon im Internet nach Tipps und Tricks zur Verbesserung deiner Aussprache gesucht und dabei den Tipp gefunden, dich selbst aufzunehmen und mit diesen Aufnahmen zu arbeiten. Nun die Frage: Funktioniert das wirklich?
Die Antwort ist komplexer, als es scheint. Wenn du dich einfach so aufnimmst und dir die Aufnahme komplett planlos und ohne Hintergrundwissen zur deutschen Phonetik anhörst, würde ich sagen: „Nein, das bringt dir nichts, außer Frustration und Verwirrung.“ Es gibt aber einen anderen Weg, mit Aufnahmen der eigenen Sprechweise umzugehen.
Dazu ist es sehr wichtig, dass du schon einiges über die deutsche Aussprache im Allgemeinen und über deine Aussprache im Speziellen weißt. Dir sollte klar sein, welche deine Stärken und Schwächen sind, sodass du anhand deiner Aufnahme Stück für Stück genau an diesen Themen arbeiten kannst.
Achte dabei darauf, dass du dich nicht überforderst, indem du zu viele Aussprache-Themen auf einmal analysierst. Arbeite dich kleinteilig von Thema zu Thema voran und erwarte nicht, dass du alles auf einmal erfassen kannst. Es kann gut sein, dass du bestimmte Ausspracheabweichungen zunächst nicht wahrnehmen kannst. Lass dich davon nicht demotivieren, sondern bearbeite zunächst leichtere Themen, um dann noch einmal zu denen zurückzukehren, die dir anfangs schwer gefallen sind. Oft klappt es dann besser.
Es ist also durchaus sinnvoll, Aufnahmen der eigenen Sprechweise zu machen und sie zu analysieren. Allerdings solltest du dich bis dahin schon recht ausführlich mit der deutschen Aussprache beschäftigt haben, sodass du ein Handwerkszeug hast, um dann auch mit der Aufnahme umgehen zu können.